Von einer bedeutenden Förderanlage zum historischen Denkmal

Anfang der 60 Jahre zeichnete sich das Ende der Kohleförderung in Heeren- Werve ab. Die ergiebigen Flöze waren abgebaut, die Zukunft der Schachtanlage sollte in Bönen liegen. So stellte man  1964 die Förderung in Heeren Werve ein und Bönen blieb nun alleiniger Förderstandort. Die Kumpel wurden verlegt und keiner glaubte zunächst den Stilllegungsgerüchten.

Durch den politischen Willen die Subventionen für den deutschen Bergbau zurückzufahren, beschloss die Bundesregierung die Stillegung  der Schachtanlage in Bönen zum 15. März 1981.  Diesmal nahm die Schachtanlage Heinrich- Robert in Hamm die meisten Bergleute auf. Sofort rückten die Bagger heran und rissen die nun nicht mehr benötigten Gebäude und Einrichtungen nieder. Schacht IV wurde zunächst noch für die Wasserhaltung benötigt, da die Anlage untertage mit der Zeche Heinrich- Robert in Hamm verbunden war. Die dortigen Pumpenkapazität reichte nicht aus um das Königsbornfeld zusätzlich trocken zu halten. So blieb Schacht 4  noch offen und pumpte weiterhin das  Grubenwasser in die Seseke. Während der Abriss der Tagesanlagen die Bönener Bevölkerung wenig interessierte, bildete sich Jahre später, als diese untertage Verbindung verschlossen werden konnte, eine Gruppe von Bürger, die den Erhalt des Turmes forderten. Sie gründeten einen Förderverein und schafften es, mit Hilfe von Professor Ganser, dem Leiter der Internationalen Bauaustellung 1999, sowie dem  Lichtkünstler Mischa Kubal, den Förderturm vor dem Abriß zu retten. Mit einer Lichtkunst, dem Yellow Marker, wurde der Turm dann sogar über die Grenzen des Kreises bekannt. Er ist auch Bestandteil der Route der Industriekultur. Der Turm wurde außen sowie im Bereich der ehemaligen Rasenhängebank und darüber renoviert und so hergerichtet, dass in ihm kulturelle Veranstaltungen möglich sind. Mittlerweile haben hier von der kleinen Geburtstagfeier über Gottesdienste bis hin zu großen Musikereignisse so viele Besucher den Förderturm besucht, dass er nicht nur im Kreis Unna einen großen Bekanntheitsgrad erreicht hat.