Protegohauben wurden abgebaut
Als Schacht 4 (1998) seinen "Deckel" erhielt, wurde eine Protegohaube ausserhalb des Schachtes aufgestellt. Das ansteigende Grubenwasser verdrängte das Gasgemisch aus den noch offenen Grubenbauen.Die Haube leitete die nicht unbedingt gefahrlosen Wetter aus der Grube in die Atmosphäre ab.
Neben dieser Haube war später eine zweite nötig, um eventuell an der Füllsäule aufsteigendes Gas, das sich u. U. im Förderturm konzentrieren konnte, unterhalb des Gebäudes aufzufangen und abzuleiten.
Diese wartungsintensiven Hauben sind nun überflüssig geworden. Durch das angestiegene Grubenwasser bedingt, konnten schon seit Jahren keine Ausgasungen in den Rohren mehr nachgewiesen werden.
Diese Hauben wurden nun (2016) durch ein Ausgasungsfeld ersetzt. Die beiden Rohrleitungen enden in der Umzäunung in zwei Drainageröhren. Diese sind in einem Kiesbett eingebettet, das durch Gambionen begrenzt wird. Bei diesem Umbau wurde auch gleich der Mutterboden innerhalb der Umzäunung entfernt und ebenfalls durch eine Kiesschüttung ersetzt.
Die ausgebaute Protegohaube Das Ausgasungsfeld
Da die Haube seinerzeit vom Förderverein beschafft wurde, wird sie nun ihren Platz in unserem Museum finden. Jetzt haben unsere Besucher die Möglichkeit auch einmal ins Innere dieses "Rotkäppchen" zu gucken.
Sonst sind diese Geräte zwar fast überall wo einmal ein Schacht war zu sehen, aber anfassen oder gar hineingucken ist dort streng verboten.
Gedanken eines Bergmanns
Nachstehend der Text eines Bergmanns, der kurz nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Förderturm steht und seine Gedanken dabei zu Papier brachte:
Vorn der Turm der Schachtförderung Schacht III. Unter uns die große Anlage: mächtige Gebäude, lange, schräg laufende Brücken, Berge und Kettenbahn, Bunker, Silos, unendlich lange Rohrleitungen, Säulen, Schieber, Ventile, ein wahres Durcheinander. Und doch ist alles wohigeordnet, ein jedes hat seinen Zweck.
Dahinten ist der Holzplatz, ein kleiner Wald lagert hier, denn die Grube benötigt viel Holz, acht Eisenbahnwagen täglich.
Da ist das Kesselhaus, flankiert von den beiden Schornsteinen, die wie zwei Riesen den feurigen Drachen behüten. Über 100 Meter sind sie hoch, ziemlich am Rande in zwei Drittel Höhe war je eine Fliegerwamung angebracht, die ihren Zweck allerdings nie erfüllt hat, da im Kriege wegen der Verdunklung die Lampen nicht brennen durften.
Da ist die Zentrale mit den kostbaren, feinnervigen Maschinen, da surrt es, die haben es eilig. Der große Kompressor hat 1000 PS, macht 3000 Umdrehungen in der Minute und erzeugt 100000 cbm Luft stündlich.
Da sind die Kuhltürme, dort die Aufbereitung, neben uns Schacht III, vor uns liegt die neue, schöne Waschkaue, wo die Kumpels ihren Staub und Dreck abwaschen.
Geradeaus das Ledigenheim, hier wohnen die vom Krieg Verwehten, die Heimatlosen. Die meisten sind aus der Ostzone, viele wissen heute noch nichts von ihren Angehörigen, ja aus allen Zonen, allen Ländern Deutschlands sind sie hier, in allen Mundarten klingt es durcheinander, alle Berufe sind vertreten, vom Landarbeiter bis zum Arzt und viele ehemalige Wehrmachtsangehörige, vom Flakhelfer bis zum Oberstleutnant. Ob alle wohl hierbleiben und richtige Bergmänner werden?
Da sind die Werkstätten, hier wirken die Handwerker, vom Grobschmied bis zum Uhrmacher. Im Sonnenlicht flimmern die Schienenstränge, Lokomotiven flitzen hin und her.
Vom Nahen jetzt einen Blick in die Weite! Einen guten Teil Westfalens kann man von hier aus übersehen, hier ist die Soester Börde, die Kornkammer Westfalens wird sie genannt. Weit hinten liegt Soest, rechts Werl, dort hinter den Höhenzügen der Ruhr das schöne Sauerland mit seinen tiefen, dunklen Wäldern, Talsperren und weltberühmten Höhlen. Anschließend Unna, rechts die alte Hanse- und fröhliche Bierstadt Dortmund. Dort das Städtchen mit dem schiefen Turm ist Kamen, weiter rechts liegt Werne. Dann die Industriestadt Hamm, sie schimmert in bläulichem Dunst. Und zwischen diesen Städten all die kleinen und größeren Dörfer.
Soweit her, wie das Auge schaut, kommen nun täglich die Kumpels hier nach Königsborn zur Arbeit. Mit der Bahn, dem Autobus, dem Fahrrad und zu Fuß. In Wind und Wetter, auf guten und schlechten Wegen. Täglich so 20—25 km mit dem Fahrrad, das ist keine Kleinigkeit!
Nun wollen wir noch den Birkenbaum suchen, er soll dort zwischen Werl und Hemmerde stehen, der Sage nach soll hier die große Schlacht geschlagen werden. Vielleicht ist sie schon geschlagen, Kriege hat es ja genug gegeben. Gingen doch allein im Siebenjährigen Krieg die Gemeinden Kessebüren, Frömern und Unna völlig in Flammen auf. Hoffen wir, das die Birken- baumschlacht geschlagen ist, denn — was wir wollen und brauchen, ist Ruhe und Frieden! Das wird uns um so mehr bewusst, wenn unsere Blicke aus der Höhe auf die schwergeprüfte Schachtanlage und Gemeinde Bergkamen fallen, einen Ort, der durch die schweren Grubenunglücke 1944 und 1946, durch Fliegerangriffe und die Gefallenen des zweiten Weltkrieges 1300 Männer verlor. Und jetzt stehen die Chemischen Werke dort in der Demontage. Möge dieses bittere Los unseren Schachtanlagen und Gemeinden nie beschieden sein! Fünfzig Jahre liegen hinter uns, mögen fünfzig glückliche folgen —
dies wünscht mit herzlichem "Glückauf!“
Adolf Feldmann
Der Lageplan der Gebäude auf dem Zechengelände
Den Gefahren der bergmännischen Arbeit fielen
von 1900 bis 1980 zum Opfer:
Die Daten sind der "Werkschronik Schacht Königsborn 3/4" entnommen.
Für Schacht 1 und Schacht 2/5 gibt es eventuell andere Listen, die dem Administrator leider nicht vorliegen.
Bis Ende 1932 sind in der Original-Chronik nur die Nachnamen der Verunglückten aufgeführt. Danach wurden in den Jahresberichten der Beruf sowie der Name und der Unglückstag/ Sterbetag dokumentiert.
Jetzt wurden vom Land NRW manche Standesamts- Archive zunächst digitalisiert und dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diesen Tipp bekam ich von Herrn Ch. Böhner, der so die Sterbedaten seines Ururgroßvater recherchierte.
Ich bin dann hergegangen und habe die Sterberregister des damaligen Standesamtes in Altenbögge von 1905 bis 1932 durchgesehen und konnte so vielen Opfern ihre Vornamen und das Sterbedatum zuordnen.
Die Register sind alle in deutscher Schrift gehalten, was die Lesbarkeit schon etwas erschwerte.
Für die nicht komplettierten Daten fehlten die Sterbeurkunden. Wie ich von Herrn Böhner erfuhr sind deren Sterbedaten dann vielleicht in den Standesämtern der Nachbargemeinden zu finden.
Es ist mir ein Anliegen gewesen die Chronik so weit zu komplettieren und damit auch diesen Toten ein ehrendes Gedächnis zu bewahren.
Die zweite Liste, ab 1933 ist der Werks-Chronik entnommen. Nur einige Namen wurden berichtigt.
Fleitmann | Hellweg | Tünnemann |
Poth, Ferdinand 29.07.1905 |
Moretto ,Inocento 10.10.1905 |
Thimm, Alexander 31.05.1906 |
Merz
|
Brunke, Georg Karl 09.07.1907 |
Erley, Wilhelm 21.10.1907 |
Wagner | Kaufmann | Kloss |
Kampmann, Heinrich 10.09.1907 |
Bonnemann, Gustav 01.11.1910 |
Schützek, Heinrich 26.10.1910 |
Hempert, Wilhelm 24.12.1910 |
||
Bennemann
|
(Kock) Koch, August 02.05 1911 |
Hoffmann
|
Reck
|
Rohrer, Heinrich 15.07.1912 |
Gehrke
|
Wehren
|
Merz, Johann 19.02.1913 |
Pfetzing
|
Garthe
|
Wilezoch, August 17.06.1913 |
Flakowski, Julius 22.06.1913 |
Lüblinghoff
|
Patan, Ladislav 24.01.1914 |
Borowski, Casimir 28.04.1914 |
Schmalfuß
|
Junge,Heinrich 05.05.1915 |
Müller
|
Kamphaus
|
Olschewski, Franz 29.05.1916 |
Markert, Friedrich 13.06.1916 |
Beloserow, Roman 06.07.1916
|
Vichter
|
Kulinski, Stefan 19.08.1916
|
Hartleif
|
Thieme
|
Schulz, Lorenz 21.06.1917 |
Kranefuß, Hermann 19.07.1917
|
Gmicka, Josef 31.07.1917
|
Schimmel, Karl 21.11.1917
|
Röhr |
Witt | Kiowski |
Tomaczek, Alfred 05.07.1918 |
Rübenack, Heinrich Ludwig 17.07.1918 |
Michalczyk, Wilhelm 16.07.1918 |
Sivko, Franz 23.09.1918 |
Hauschild, Karl 23.11.1918 |
Buschmann
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Lichterfeld
|
Grunenberg, Albert 26.03. 1919 |
Wichmann
|
Hüsken | Böhm | Grieper |
Radix, Friedrich Karl
|
Stanislawski
|
Kemper, Heinrich 216.08.1920
|
Hempert
|
Herbrand, Josef Theodor Frank 16.03.1921 |
Bretländer, Heinrich 09.08.1921 |
Lobmeyer, Heinrich 25.02.1922 |
Litzkow, Constantin 05.10.1922 |
Knäpper, Knäpper 18.01.1923 |
Höner
|
Sachs
|
Schulz, Ernst 20.07.1923 |
Bäcker, Gustav 31.03.1923 |
Sachs, Friedrich 05.01.1924 |
Schulze-Höring
|
Büscher | Powietska | Wiempahl |
Möhle, Konrad Schlepper 15.03.1925 |
Brass, Wilhelm 18.03.1925 |
Preker, Heinrich Kaspar 02.04.1925 |
Nielinger, Emil Steiger 28.11.1925 |
Giel
|
Bischoff, Fritz Alvin Hermann ü T 21.04.1926 |
Jakob, Karl Emil Otto ü.T 27.12.1926 |
Görke,Heinrich 13.10.1926 |
Andermacht
|
Schmiedingshoff, Wilhelm 25.03,1927 |
Schemm, August 25.03.27 |
Lütge-Bauks
|
Vogelsänger, Friedrich 24.01.1924 |
Lohmann
|
Pick, Anton 01.08.1929 |
Noltenhaus, Johann 19.12.1929 |
Grabe, Karl 15.01.1930 |
Winter
|
Dörenthal, Heinrich 13.04.1930 |
Baumert
|
Habbes, Heinrich Wilhelm 06.03.1931 |
Osthaus, Friedrich Christoph Franz Grubenlokomotivfahrer 19.12.1932 |
Hamdorf, Heinrich Wilhelm Lehrhauer 17.12.1932
|
Fahrsteiger | August Schmelz | 20.11.1933 |
Kohlenhauer | Hensen Doedens | 14.02.1934 |
Schachtschlepper | Wilhelm Elschen | 31.10.1934 |
Kohlenhauer | Ernst Wiese | 20.12.1934 |
Schießmeister | Heinrich Osterfeld | 02.02.1935 |
Kokereiarbeiter | Johann Adamski | 19.03.1935 |
Kohlenhauer | Peter Schaadt | 11.04.1935 |
Schacht-Anschläger | Eduard Becker | 20.04.1936 |
Schlepper | Waldemar Hinz | 29.02.1936 |
Kohlenhauer | Paul Werner | 15.08.1936 |
Gesteinshauer | Cäsar Targhetta | 17.03.1937 |
Kohlenhauer | Friedrich Schmidt | 07.06.1937 |
Jungbergmann | Friedrich Böttcher | 13.07.1937 |
Hauer | Ewald Busch | 01.10.1937 |
Markscheider | Weber | 18.03.1939 |
Am 18. August 1936 verstarb der langjährige, verdienstvolle technische Leiter
der Klöckner-Werke AG, Herr Bergassessor van Bürck, der im Jahre 1907 auf Königsborn eintrat.
Reviersteiger | Heinrich Haske | 02.11.1938 |
Lehrhauer | Karl Schneider | 11.01.1938 |
Hauer | Hans Krieg | 28.01.1938 |
Hauer | Paul Wiebbeling | 05.04.1938 |
Hauer | Walther Kurrat | 12.10,1938 |
Zimmerhauer | Friedrich Weltjen | 18.10.1938 |
Hauer | Karl Hahne | 21.11.1938 |
Gesteinshauer | Wilhelm Brettländer | 22.11.1938 |
Hauer | Ernst Föst | 18.12.1938 |
Hauer | Gustav Theimann | 03.02.1939 |
Hauer | Wilhelm Albrecht | 18.02.1939 |
Hauer | Friedrich Schüls | 11.03.1939 |
Anstreicher | Heinrich Haitzlässer | 25.06.1939 |
Lehrhauer | Richard Sältzer | 10.06.1939 |
Fahrsteiger | Karl Potten | 03.12.1940 |
Hauer | Heinrich Stellbrink | 12.07.1941 |
Die fünf unten stehenden Kameraden starben infolge einer Schlagwetterexplosion
auf der 3. Sohle, 4. östliche Abteilung, Muldensüdflügel, Flöz Wilhelm.
Hauer | Ernst Rolf | 30.05.1939 |
Schlepper | Robert Nitsche | 30.05.1939 |
Hauer | Friedrich Kaiser | 30.05.1939 |
Hauer | Friedrich Bettermann | 30.05.1939 |
Schießmeister | Wilhelm Markgraf | 30.05.1939 |
Hauer | Walter Koerdt | 15.08.1941 |
Hauer | Valentin Sikora | 20.10.1941 |
Hauer | Heinrich Lind | 05.12.1942 |
Hauer | Alfred Kervin | 10.01.1942 |
Hauer | Otto Hoppe | 10.05.1942 |
Hauer | Otto Kleff | 05.06.1942 |
Hauer | Albert Teßling | 01.07.1942 |
Lehrhauer | Josef Loos | 01.10.1942 |
Lehrhauer | Karl Schuhmann | 10.12.1942 |
Hauer | Stephan Otto | 10.03.1942 |
Hauer | Theodor Nisse | 15.04.1943 |
Hauer | Wilhelm Brettländer | 10.08.1943 |
Hauer | Karl Omansik | 10.09.1943 |
Hauer | Heinrich Schürkamper | 01.10.1943 |
Hauer | Heinrich Liedke | 05.10.1943 |
Hauer | Otto Schönwald | 08.10.1943 |
Hauer | Gustav Goldschmied | 10.01.1944 |
Hauer | Heinrich Marre | 20.02.1948 |
Hauer | Adolf Jokisch | 26.02.1948 |
Zimmerhauer | Josef Hiergeist | 11.04.1948 |
Hauer | Emil Kretschmar | 14.03.1948 |
Hauer | Fritz Babel | 11.05.1948 |
Hauer | Helmuth Nofz | 03.06.1948 |
Hauer | Franz Mischke | 30.06.1948 |
Hauer | Leopold Liginski | 27.08.1948 |
Hauer | Ewald Cordt | 28.01.1949 |
Zimmerhauer | Heinrich Darenberg | 30.11.1948 |
Akkufahrer | Heinrich Altena | 20.01.1949 |
Hauer | Athur Woyke | 03.09.1949 |
Akkufahrer | Hans Kalfari | 14.02.1949 |
Gedingeschlepper | Heinrich Riedel | 14.04.1949 |
Akkufahrer | Ernst Grünewald | 25.06.1949 |
Schlepper | Werner Straßburger | 23.09.1949 |
Zimmerhauer | Wilhelm Lechler | 17.10.1949 |
Gedingeschlepper | Karl Krüger | 25.01.1949 |
Hauer | August Tory | 08.02.1949 |
Gedingeschlepper | Helmut Hoffmann | 03.06.1949 |
Hauer | Wilhelm Baumann | 05.10.1949 |
Hauer | Heinrich Bannert | 30.10.1950 |
Gedingeschlepper | Wilhelm Schänzer | 07.12.1950 |
Akkufahrer | Heinrich Schlüter | 12.12.1950 |
Lehrhauer | Karl Schlieper | 28.11.1950 |
Kokereimeister | Karl Kettler | 22.02.1951 |
Hauer | Karl Becker | 21.03.1951 |
Hauer | Johann Heike | 22.03.1951 |
Lehrhauer | Hermann Thewes | .07.1951 |
Schlepper | Herbert Fricke | 34.08.1951 |
Lehrhauer | Karl Hossinger | 04.11.1951 |
Elektriker | Horst Hüsing | 07.12.1951 |
Hauer | Walkowiak | 13.09.1952 |
Hauer | Karl Keller | 01.12.1952 |
Am 12. Dezember 1952 verstarb der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Bergwerke Königsborn- Werne AG, Baron Waldemar von Oppenheim plötzlich im Alter von 59 Jahren.
Hauer | Wilhelm Kaminski | 05.03.1953 |
Hauer | Wilhelm Omansick | 09.05.1953 |
Schlosser | Friedrich Schmidt | 24.06.1953 |
Hauer | Max Hauschild | 05.08.1953 |
Hauer | Franz Pick | 22.10.1953 |
Hauer | Emil Geldschmidt | 23.04.1954 |
Schachtanschläger | Karl Hillebrand | 31.05.1954 |
Lehrhauer | Emil Zimmer | 29.09.1954 |
Gedingeschlepper | Helmut Dürre | 14.10.1954 |
Lehrhauer | Erich Sielaff | 11.12.1954 |
Steiger | Albert Kittler | 09.02.1955 |
Lehrhauer | Karl-Heinz Voß | 01.07.1955 |
Bahnreiniger | Johann Bahr | 04.08.1955 |
Lehrhauer | Günther Hamann | 26.08.1955 |
Hauer | Ernst Ausleger | 27.10.1955 |
Steiger | Gerhard Speckenwirth | 08.02.1956 |
Hauer | Heinrich Voß | 06.03.1956 |
Lehrhauer | Alfred Scholz | 17.07.1956 |
Schlepper | Heinz Braun | 09.08.1956 |
Hauer | Helmut Nauheram | 05.08.1957 |
Bahnreiniger | Andreas Priester | 05.09.1957 |
Akkufahrer | Willi Evels | 29.10.1957 |
Platzarbeiter | Wilhelm Schäfer-Henrich | 10.04.1958 |
Akkufahrer | Günter Möller | 24.06.1958 |
Lehrhauer | Andreas Kosiol | 31.10.1958 |
Hauer | Herbert Elsner | 25.11.1958 |
Hauer | Heinrich Schoppe | 16.06.1959 |
Hauer | Alfred Budde | 17.06.1959 |
Knappe | Wilhelm Schulz | 16.12.1959 |
Hauer | Günter Hamer | 06.04.1960 |
Schachtanschläger | Günther Stoltefuß | 26.04.1960 |
Lehrhauer | Franz Brinkreif | 07.07.1960 |
Hauer | Franz Brinkert | 23.05.1961 |
Hauer | Eduard Reddig | 07.06.1961 |
Knappe | Werner Rothe | 16.01.1962 |
Maschinen-Hauer | Franz Hippler | 01.03.1962 |
Lehrhauer | Erich Keuthan | 27.08.1962 |
Fahrhauer | Willi Walter | 24.09.1963 |
übertage | Edmund Brenner | 23.09.1963 |
übertage | Friedel Eisler | 25.09.1963 verst. 25.02.1964 |
Grubenlokführer | Klaus Leifels | 24.07.1964 |
Zimmerhauer | Emil Omansik | 10.08.1964 |
Anschläger | Erwin Tiedemann | 05.10.1964 |
Elekriker ü.-T. | Hans Jochim | 01.12.1964 |
Gerhard Gottschliek | 11.02.1965 | |
Revier-Steiger | Paul Grevel | 22.03.1965 |
Maschinen-Steiger | Werner Siemon | 17.04.1965 verst. 08.05.1965 |
Grubenlokführer | Franz Pauli | 29.06.1965 verst.30.06.1965 |
Grubenlokführer | August Schmidt | 12.02.1965 verst. 30.06.1965 |
Probennehmer | Rudolf Latz | 29.11.1965 |
Gedingeschlepper | Süleyman Devevi | 02.12.1965 |
Zimmerhauer | Werner Bachmann | 29.07.1965 |
Akkufahrer | August Schmidt | 12.07.1965 |
Platzarbeiter | Fritz Döring | 08.12.1966 |
Schlosser | Karl Demand | 28.02.1968 |
Hauer | Gerhard Joppie | 09.04.1968 |
Hauer | Walter Budde | 09.05.1968 |
Hauer | Karl-Heinz Pinke | 19.07.1968 verst. 04.08.1968 |
Hauer | Engelhardt Tugend | 10.09.1968 |
Hauer | Jürgen Mantwill | 10.01.1969 verst. 16.01.1969 |
Hauer | Theodor Borghoff | 20.01.1969 |
Hauer | Erich Palikowski | 24.06.1969 |
Kokereiarbeiter | Friedrich Schmidt | 01.08.1969 verst. 11.08.69 |
Grubensteiger | Michael Jung | 14.10.1969 |
Wettermann | Otto Weller | 20.12.1969 |
Wegeunfall | Fritz Kersting | 14.09.1970 |
u.Tage | Heinz Lohmann | 15.09.1970 |
u.Tage | Ernst Becker | 08.03.1971 |
Wegeunfall | Heinz Garba | 12.03.1971 |
ü.Tage | Wilhelm Duszka | 27.03.1971 |
ü.Tage | Spascje Djondrie | 18.05.1971 |
u.tage | Wilhelm Schock | 06.08.1971 |
Wegeunfall | Günter Schütt | 27.10.1971 |
u.Tage | Harry Rüffert | 24.10.1974 |
u.Tage | Ekrem Seymen | 23.05.1975 |
u.Tage | Hüseyin Karadağ | 25.08.1975 |
u.Tage | Jörg Schröder | 15.10.1975 |
Wegeunfall | Erwin Marschner | 28.11.1975 |
u.Tage | Mongi Habachi | 11.02.1976 |
u.Tage | Halil Yalçın | 26.05.1976 |
u.Tage | Willi Hampel | 22.10.1976 |
u.Tage | Willi Steffen | 17.12.1976 |
Wegeunfall | Johannes Kalina | 12.03.1977 |
u.Tage | Athanassios Kalakoudis | 12.03.1977 |
u.Tage | Heinrich Stille | 19.07.1977 |
u.Tage | Rafet Yavaş | 03.09.1977 |
u.Tage | (Besucherin) Erika Arndt |
06.10.1977 |
Wegeunfall | Willi Waak | 09.09.1977 |
u.Tage | Ali Pirecioğlu | 24.01.1978 |
u.Tage | Helmut Labs | 13.10.1978 |
u.Tage | Cemil Karadağ | 31.12.1980 |
Am 19. Juli 1980 verstarb der Betriebsdirektor Produktion Herr Assessor des Bergfachs Edwin Pytlik an den Folgen eines Herzinfarktes.
Vergleicht man einmal die Namen so findet man Familien in denen es mehr als einen verunglückten Bergmann gab.
Eine aussergewöhnlich schreckliches Ereigniss war der Tod einer Besucherin im Jahr 1977. Untenstehend einige Zeitungsartikel von den Tagen danach:

Die Bürgerstiftung "Förderturm Bönen"
Als nach etwa 3 Jahre erfolgreicher Arbeit des Fördervereins die Frage aufkam wer denn die ersparten Abrisskosten von etwa 800.000 DM aushändigt bekommt, zeigte die Gemeinde Bönen keine Interesse an diese Aufgabe. Sie forcierte aber den Gedanken eine Bürgerstiftung als Betreiber zu gründen. Als Beispiel wurde die Rohrmeisterei in Schwerte nicht nur benannt, sondern auch vom Vorstand des Fördervereins und einigen Lokal-Politikern besucht. Hierbei zeigte sich, dass die Mittel die dort eingesetzt wurden und auch das dort bestehende Management für Bönen zunächst Wunschträume bleiben würden.
Trotzdem wurde der Gedanke konseqent weitergeführt und in vielen Sitzungen, geführt und moderiert von Arndt Pricibilla, Mitglied des Städtenetzwerkes NRW, entstand 2003, neben dem Förderverein, die Bürgerstiftung Bönen.
Die Aufgabenverteilung hat sich in den Jahren dann so ergeben, dass die Führung von Besucher, der weitere Ausbau und leider auch anfallende Reparaturarbeiten vom Förderverein, die Verwaltung des Stiftungskapitals sowie die weitere Mittelbeschaffung und die Vermietung Sache der Bürgerstiftung ist.
Wärend die "Bauhütte" des Fördervereins "den Hammer und die Kelle" schwingt, sorgt sich die "Kulturwerkstatt" der Bürgerstiftung um das Wohl der Gäste bei verschiedenen Veranstaltungen.
Heutiger Standort Schacht I :
In Königsborn erinnert in einer kleinen Grünanlage, umgeben von Siedlungshäusern,
eine Seilscheibe sowie eine Grubenlokomotive mit Förderwagen
an den ersten Standort der Schachtanlage.
Auf einem Schild des Fördervereins "Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier - Arbeitskreis Unna" steht folgender Text:
Schacht 1 der Zeche Königsborn
1871 erwarb der Industrielle Friedrich Grillo die Saline und Bad Königsborn sowie Steinkohlenfelder und gründete 1873 die Gesellschaft Königsborn. Im folgenden Jahr wurde hier mit dem Teufen des Schachtes Königsborn 1 begonnen. Er nahm 1880 die Kohleförderung von der zweiten Sohle in 359m Teufe (=Tiefe) auf. Eine 1882 errichtete Brikettfabrik war nur 1 ½ Jahre in Betrieb. Von 1888 bis 1908 bestand eine Kokerei. 1889 betrug die Förderung auf Schacht 1 rd. 150000 t. Im selben Jahr wurde auf der 2.Sohle der Durchschlag mit Schacht 2 in Heeren-Werve erzielt. Nach dem Abbau der guten Kohlenvorräte wurde die Kohlenförderung im Schacht 1 am 1.1.1904 eingestellt. Er diente fortan noch der Wetterführung ( = Belüftung) der Zeche in Heeren-Werve. Die im März 1945 erlittenen schweren Bombenschäden waren bald beseitigt. 1966 erfolgte die entgültige Stillegung, 1967 die Verfüllung des Schachtes und 1968 der Abriss des Fördergerüstes. Zur Erinnerung an die „Kohlezeit in Königsborn“ wurde 1984 neben dem Schachtdeckel ein Denkmal mit Seilscheibe errichtet.
Standort Schacht 2/5 in Heeren-Werve:
Auch in Heeren- Werve ist nicht mehr viel von der Doppel-Schachtanlage zu sehen. Auf dem Gelände sind Straßen sowie ein kleines, neues Industriegebiet entstanden. An die Zeche erinnert nur noch das Pförtnerhaus und etwas weiter entfernt eine Tafel des „Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V.- Arbeitskreis Unna" mit folgendem Text:
Schachtanlage Königsborn 2/5
1887 begann das Steinkohlenbergwerk Königsborn in Kamen-Heeren-Werve - etwa 2 Kilometer nordöstlich vom Schacht 1 in Unna-Königsborn – mit dem Abteufen von Schacht 2. 1890 wurde die 3.Sohle in 450 Meter Teufe (= Tiefe) angesetzt und die Kohlenförderung aufgenommen. Wegen der guten Kohlenaufschlüsse erhielt der Schacht auch den Namen „Gottessegen- Unverhofft“.
Von 1891 bis 1927 waren eine Kokerei und von 1926 bis 1939 eine Brikettfabrik in Betrieb. Das 1930 begonnene Abteufen von Schacht 5 - neben Schacht 2 - musste 1931 wegen der Weltwirtschaftskrise unterbrochen werden. Erst 1942 wurde die Teufarbeit wieder aufgenommen und der Schacht erreichte 1945 die 3.Sohle. Später wurde er bis zur 5. Sohle = 721 Meter abgeteuft. 1959 wurde in einem Gesenk die tiefste = 6.Sohle in 966 Meter Teufe angesetzt. Bereits seit 1933 bestand eine untertägige Verbindung mit der Schachtanlage Königsborn 3/4 in Bönen.
1963 förderten 2.275 Beschäftigte knapp 700.000 Tonnen Kohle. Aus Rationalisierungsgründen musste 1964 die Förderung auf der Schachtanlage 2/5 eingestellt werden, die Kohlen wurden auf Königsborn 3/4 zutage gefördert. Bereits zwei Jahre später wurde auch das gesamte Baufeld Königsborn 2/5 aufgegeben. 1969 und 1979 wurden die Schächte 2 und 5 verfüllt. Die Gesamtstillegung der Zeche Königsborn erfolgte 1981.
Nach Abriss der Tagesanlagen 2/5 blieb nur noch das Pförtnerhaus = ehemalige Markenkontrolle erhalten.
Neben dem Haus ist eine erklärende Tafel angebracht:
Etwas entfernt im neuen Industriegebiet findet man zwei kniehohe Betonsockel. Diese weisen auf die beiden Schächte 2 und 5 hin. Leider ist das Schild von Schacht 2 kaum noch zu lesen, das von Schacht 2 ist gänzlich verschwunden.
Standort Schacht 3/4 in Bönen:
Von der Schachtanlage sind noch die Zechenmauer
sowie der Schachtturm über Schacht 4 erhalten. Das Foto zeigt die Zufahrt von der Zechenstr..
Neben dem Förderturm steht in einem kleinen Gebäude die Friktionswinde.
In diesem kleinen Flachbau ist eine Maschine untergebracht mit der die Förderseile gewechselt wurden.
Dahinter wiederum sieht man zwei Protegohauben.
Die vordere ist mit den Schlitzrohren unterhalb des gasdichten Betonfussboden der Rasenhängebank verbunden. Die hintere führt durch eine ehemalige Steigeleitung durch die betonierte Schachtsäule zum Grubengebäude, um den dort bei Luftdruckänderungen und durch das Ansteigen des Grubenwassers entstehenden Überdruck gefahrlos an die Atmosphäre abführen zu können.
Standort Schacht 6 in Flierich
Etwas versteckt im Wald, aber mittlerweile an einem durchgängigem Wander- und Radfahrweg gelegen, liegt der ehemalige "Luftschacht". Dieser sorgte von 1964 bis zum Förderende alleine für eine grenzgängige Bewetterung der Schachtanlage. Alle anderen Schächte einziehend. Lange Jahre, nach seiner Verfüllung im Jahre 1979, sah man auf einer Lichtung nur einen kleine kreisrunde Mulde, bis dann 2008 der Platz neu gestaltet wurde.
Die Schachtscheibe wurde mit Pflastersteine der Bönener Schachtanlage nachgebildet. Ein originaler Teufkübel steht nun oben auf. Daneben ist von der Landjugend Pelkum-Bönen 2009 eine Sonnenuhr errichtet worden.
Ein schöner Radwanderweg verbindet, aus Bönen über die Voßkuhle kommend und die Straße Röhrberg sowie über eine kleine Brücke den krummen Bach überquerend, den Weg zur Kamener Str.. Und oben auf einer Lichtung ladet der ehemalige Schachtstandort zum Verweilen ein.
Standort Schacht 7 in Lerche
Der letzte, der im Namen und Rechnung der Schachtanlage Königsborn 1971 geteufte Schacht, ist in Lerche zu finden. Dieser ging 1973 in Betrieb und entsorgte die verbrauchten Wetter des Monopol III Feldes. Damals sollte dieses Feld den Fortbestand der Zeche Königsborn sichern.
Schacht 7 vor dem Umbau
Der Schacht gehörte nach der Stilllegung der Zeche Königsborn zum Bergwerk Ost. Das Fördergerüst wurde, nachdem der Schacht Romberg des Bergwerk Haus Aden abgeworfen und verfüllt war, abgebaut und im März 2001 nach Lerche transportiert. So blieb dem im Volksmund "Golfschläger" genannten Gerüst das Schicksal der Verschrottung erspart. Im August 2011 wurde im Zuge der Stillegung des Bergwerks Ost dieser Schacht verfüllt und das Gerüst damit nur noch eine Landmarke.